Auszubildende der Hauswirtschaft an der Beruflichen Schule für Ernährung.Pflege.Erziehung Bad Mergentheim (epe) verarbeiteten Quitten vom ehemaligen Zisterzienser Kloster Bronnbach in einem Projekt zu Winter-Quittengelee. Das Kloster Bronnbach hat in den letzten Jahren vermehrt Quittenbäume angepflanzt. Diese kommen mit den sich ändernden Klimabedingungen recht gut zurecht und die Früchte lassen sich vielfältig verarbeiten.

Eine reichhaltige Ernte in Herbst brachte das Kulturamt Kloster Bronnbach und das Landratsamt Main-Tauber-Kreis auf die Idee, Quittengelee als Repräsentationsgeschenk des Landrats zu produzieren. Auch der Bereich Hauswirtschaft setzt auf Nachhaltigkeit und fördert den Einsatz von regionalen und möglichst naturbelassenen Produkten. Fachlehrerin Ursula Scheurer sah die Idee einer Zusammenarbeit mit dem Landratsamt und die Herstellung von Quittengelee als Abwechslung im Schulalltag und unterstützte dieses Projekt gerne. Herr Frank Mittnacht, Kulturamtsleiter und Persönlicher Referent des Landrats koordinierte die Zusammenarbeit. Die zehn Auszubildenden der Klassen H2HB und H3HB waren von Beginn an begeistert und freuten sich darauf, „die Trüffel im Hausgarten“ zu verarbeiten.

Da die Quitte nicht allen Auszubildenden bekannt war, informierten sie sich zunächst über eine der ältesten Kulturpflanze. Es entstanden unterschiedliche Flyer über die Herkunft der Pflanze und deren Pflege, die unterschiedlichen Sorten, deren Inhaltsstoffe, den vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten und Rezeptideen.

Da die Quitten meist sehr hart sind und sich der Saft erst nach langem Kochen aus den Früchten löst, lieferte Kloster Bronnbach der Schule 40 Liter Quittensaft. Die Auszubildenden verkosteten zunächst das Ausgangsprodukt. Danach begann die Verarbeitung zu insgesamt 250 Gläsern Quittengelee. Das herrliche Aroma der Früchte vermischt mit vorweihnachtlichen Gewürzen (Orange, Zimt, Sternanis, Vanille) verbreitete sich in der Schulküche. Rühren, Gelierprobe, Abfüllen und danach das lange Warten, ob unser „Winter-Quittengelee“ auch die richtige Konsistenz hat, war angesagt.

Da die Herstellung der großen Mengen an Gelee in einer Schulküche eine besondere Herausforderung ist, bekam die Klasse Unterstützung von sechs Auszubildenden des ersten Ausbildungsjahres und Fachlehrerin Heidrun Scheu-Hachtel. Schließlich musste neben der Herstellung des Gelees auch die Gestaltung und eine ansprechende Verpackung der Geleegläser berücksichtigt werden. Nach Meinung der Auszubildenden sind Quitten wie Hauswirtschafterinnen „Allrounder für die Zukunft“.

Der Beruf der Hauswirtschafter*in gewinnt heutzutage immer mehr an Bedeutung. Die duale Ausbildung dauert drei Jahre. Ausbildungsbetriebe sind Einrichtungen in der Alten-, Kinder- Jugend- und Familienhilfe sowie in Wohngruppen, Kindertagesstätten, Kur/Krankenhäusern, Tagungshäusern und landwirtschaftlichen Unternehmen. Typische Handlungsfelder sind dabei die Versorgung und Betreuung von Personen, die Beschaffung und Vermarktung von Produkten sowie das Erbringen und Vermarkten von Dienstleistungen. Wer Freude im Umgang mit Menschen hat, gerne im Team arbeitet und abwechslungsreiche und kreative Tätigkeiten bevorzugt, bringt optimale Voraussetzungen für diesen Beruf mit

Am Ende des Projekts waren die Auszubildenden der Hauswirtschaft begeistert und fanden ihre Ergebnisse „voll krass“. Sie entwickelten bereits Ideen für weitere Vermarktungsprojekte im Laufe ihrer Ausbildung